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Neues Hochwasserschutzlager in Radeburg eingeweiht

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) hat am 15. Juni 2023 die Erweiterung des Hochwasserschutzlagers auf dem Gelände der Staumeisterei Radeburg im Landkreis Meißen feierlich eingeweiht. Finanziert wurde die Maßnahme aus Mitteln des Freistaates Sachsen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro.

Neubau einer Lagerhalle und umfangreicher Umbau abgeschlossen

Eckehard Bielitz, Geschäftsführer der LTV erklärte: "Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre haben immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig Materialien zur operativen Hochwasserabwehr für die Städte und Gemeinden sind. Dafür hat der Freistaat Sachsen entsprechende Hochwasserschutzlager eingerichtet, welche durch die Landestalsperrenverwaltung gebaut und betrieben werden. Das Hochwasserschutzlager auf dem Gelände der Staumeisterei Radeburg wurde in den letzten Jahren durch den Neubau einer Lagerhalle erweitert und umgebaut. Dadurch wurden zusätzliche Lagerkapazitäten für die Landesreserve Hochwasserschutz des Freistaates Sachsen geschaffen."

Neben dem eigentlichen Hallenneubau waren aber weitere umfangreiche Bauarbeiten auf dem Gelände der Staumeisterei Radeburg notwendig. So mussten einerseits die Baufreiheit für den Hallenneubau und die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine reibungslose Ausgabe der Hochwasserschutzmittel geschaffen werden und andererseits die für den Betrieb der Staumeisterei notwendigen Einrichtungen wiederhergestellt werden, die dem Hallenneubau weichen mussten. Der alte Garagenkomplex der Staumeisterei wurde abgerissen und die ehemalige Halle des Hochwasserschutzlagers als neues Werkstatt- und Funktionsgebäude umgebaut.

Zur Gewährleistung einer reibungslosen Anlieferung und Ausgabe der Hochwasserschutzmittel wurde eine zweite Ausfahrt mit Anbindung an die Radeberger Straße errichtet, die dann im Einsatzfall genutzt werden kann und nun einen Ringverkehr ermöglicht. Des Weiteren wurde das Dienstgebäude der Staumeisterei energetisch saniert und erhielt einen neuen Raumzuschnitt. So wurden die vorhandenen Räume so hergerichtet, dass sie von den Mitarbeitern des Hochwasserschutzlagers als Büroraume genutzt werden können.

Nach Erteilung der Baugenehmigung wurden die Bauleistungen, beginnend mit dem Abbruch des Garagenkomplexes ab September 2019, abschnittsweise umgesetzt. Der eigentliche Hallenneubau wurde dann von März bis August 2020 realisiert. Bei der Halle handelt es sich um eine Stahlstützen- und Binderkonstruktion mit den statisch erforderlichen Aussteifungen. Die Bekleidung von Fassade und Dach erfolgte mit Metall-Sandwichplatten. Vier große Falt-Tore ermöglichen die Herausgabe der Hochwasserschutzmittel mittels Gabelstapler. Abzüglich der notwendigen Verkehrs- und Sicherheitsflächen beträgt die Netto-Lagerfläche circa 365 Quadratmeter. Bei einer Stapelhöhe von 5,5 Metern lagern neben weiteren Hochwasserschutzmitteln, wie Aqua-Barrieren, Flies und Folien nun 4,5 Mio. Stück Sandsäcke im Inneren der Halle. Die „alte“ Lagerhalle hatte nur eine Kapazität für rund eine Million Sandsäcke.  Im Anschluss erfolgte der Umbau der ehemaligen Hochwasserschutzlagerhalle zum neuen Garagen- und Werkstattkomplex sowie die Sanierung des Dienstgebäudes der Staumeisterei mit Umnutzung vorhandener Räumlichkeiten für den Betrieb des Hochwasserschutzlagers.

Hintergrundinformation

Nach dem Oderhochwasser in Brandenburg 1997 richtete der Freistaat Sachsen eine Landesreserve für Hochwasserbekämpfungsmittel ein. Diese ist in fünf Hochwasserschutzlagern untergebracht und wird von der Landestalsperrenverwaltung betrieben. Damit die Materialien im Notfall schnell dorthin gelangen, wo sie benötigt werden, sind die Hochwasserschutzlager in verschiedenen strategisch günstigen Regionen untergebracht. Sie befinden sich in Chemnitz, in Trebsen (Landkreis Leipzig), in Radeburg (Landkreis Meißen), in Lohsa (Landkreis Bautzen) und in Hagenwerder (Landkreis Görlitz). Im Katastrophenfall sind die Lager rund um die Uhr besetzt. Die Landesreserve kann dann ab Alarmstufe 3 von den Krisenstäben in den Landkreisen abgefordert werden, wenn die Eigenmittel aufgebraucht sind.

Kapazitäten/Sandsäcke:

Chemnitz

Hagenwerder

Lohsa

Radeburg

Trebsen

Gesamt

3,6 Mio.

1,0 Mio.

1,5 Mio.

4,5 Mio.

5,2 Mio.

15,8 Mio.





Pressemitteilung der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

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